So, jetzt bin ich also schon seit zehn Tagen wieder zurück von meiner Weltreise. Und ich denke ich schreibe jetzt einfach nochmal ein paar Gedanken zusammen… Keine Ahnung, ob das jetzt strukturiert wird oder durcheinander, aber ich denke mir, ich schreibe einfach mal ein paar Sachen auf, die mir gerade so einfallen.
Was habe ich gemacht? Jahrelang habe ich mir gedacht, dass ich Reisen einfach toll finde und es schön wäre, wenn ich das mal länger oder öfters machen würde. Aber wirklich ernsthaft drüber nachgedacht habe ich erstmal nicht. Irgendwann hat sich das aber geändert und ich habe immer ernsthafter und konkreter drüber nachgedacht. Und irgendwann habe ich dann für mich die Entscheidung getroffen eine Auszeit von vier Monaten zu nehmen. Und darüber habe ich auch mit mehreren Leuten geredet: Das war für mich der schwierigste Schritt. Für sich selber die Entscheidung zu treffen und es wirklich konkret anzugehen. Und ich bin so, so froh, dass ich diese Entscheidung so getroffen habe und die Reise tatsächlich in die Tat umgesetzt habe. Es war eine fantastische und beeindruckende Zeit. Und jedem, der vielleicht wage drüber nachdenkt und die theoretische Möglichkeit hat so etwas zu machen, kann ich das nur absolut empfehlen.
Diese Reise ist nicht wirklich vergleichbar mit einem normalen Urlaub. Denn es ist irgendwie eine eigene Art von Lebensstil. Und das ist eine komplett andere Sache als wenn man irgendwo drei Wochen Urlaub macht. Allerdings ist es etwas schwierig das zu erklären / zu beschreiben.
Ich habe es ja schon öfters geschrieben, aber was mich total fasziniert hat, waren die vielen interessanten, spannenden und tollen Begegnungen. Ich habe viele tolle Leute kennen gelernt. Mit manchen spricht man nur 5 Minuten in seinem Leben… was aber auch sehr interessant sein kann… Und mit manchen verbringt man dann mehrere Tage / Abende und unternimmt Sachen zusammen. Ausflüge, Bierchen trinken, etc.
Und das eben auch mit Leuten, die man in seinem normalen Alltag zu Hause wahrscheinlich niemals kennen lernen würde. Es ist halt einfach eine völlig andere Situation, wenn man auf Reisen ist, in Hostels übernachtet oder mit Leuten auf der Straße ins Gespräch kommt.
Und es war wirklich toll in den letzten 3,5 Monaten mal wieder viel Englisch zu reden. Das habe ich die letzten Jahre so gut wie gar nicht gemacht. Und ich war erstaunt, wie schnell man wieder reinkommt und wie gut es funktioniert hat.
Und im Nachhinein betrachtet habe ich alles richtig gemacht und es ist alles super gelaufen. Eine Mischung aus individuellem Reisen und Gruppenreisen, die Route war absolut fantastisch und es war nicht zu viel/zu stressig. Und außer, dass die Ersatz-Kreditkarte und circa 500 € geklaut worden sind, ist mir nichts passiert. Denn auf so Reisen hat man ja schon ein Problem, wenn man mal eine Erkältung mit Fieber hätte. Vor allem auf Gruppenreisen. Da geht die Reise jeden Tag weiter und man kann sich nicht mal zwei Tage ins Bett legen oder so. Da muss man echt dankbar sein, wenn man so einen langen Zeitraum ohne Probleme / Krankheit übersteht. Keine größere Erkältung, nicht das Bein gebrochen, nicht überfallen worden, etc.
Und nochmal zu Gruppenreisen / individuellem Reisen. Beides ist irgendwie toll und spannend, aber man kann es absolut nicht vergleichen und es sind völlig unterschiedliche Arten zu Reisen. In Peru war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung eine Gruppenreise zu machen. Denn mit Englisch kommt man da wirklich nur sehr schwierig durch, und das sogar schon in der Hauptstadt. Und da man den Inka Trail auch nicht alleine laufen darf, war es insgesamt perfekt dort eine Gruppenreise zu machen. Die letzten Jahre habe ich ja auch sehr viele Gruppenreisen unternommen und die waren wirklich alle super und haben viel Spaß gemacht. Aber generell betrachtet würde ich jetzt rückblickend sagen, dass es schon irgendwie cooler und spannender ist alleine durch die Welt zu reisen und sie zu entdecken. Ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache und nicht jeder hätte Spaß daran und es muss einem schon irgendwie liegen und man muss der Typ dafür sein, aber ich fand es immer super: einfach alleine planlos durch irgendwelche Städte laufen, interessante Leute kennen lernen, völlig flexibel zu sein, alles selbst zu organisieren und zu entscheiden und vieles, vieles mehr. Auch wenn so Gruppenreisen zwischenzeitlich auch ganz nett sind. Dort ist einfach alles durchorganisiert und man kann dann zeitweise wirklich so ein Hirn komplett ausschalten. Man muss ja nicht mal wissen wo der Bus hinfährt am nächsten Tag, sondern man muss nur wissen wann er fährt. Alles andere wird einem ja erklärt. 😉
Und das vor der Reise fand ich ja wirklich spannend: für mein komplettes Umfeld und auch für mich selber war das irgendwie ein riesiger Schritt und eine ganz große Nummer. Irgendwie macht niemand, den ich kenne, so etwas. Kollegen, Freunde, etc.
Aber wenn man unterwegs ist trifft man natürlich geballt diese Leute, die so etwas machen. Und dort reisen dann die meisten Leute mindestens schon fünf und mindestens noch acht Monate… Wirklich Wahnsinn… Und eben wieder sehr spannend mit solchen Leuten zu plaudern.
Was fällt dir sonst noch ein? Ach ja, ich hatte viel zu viel Gepäck dabei. Hatte es mir vorher zwar schon irgendwie gedacht, aber wenn man so etwas noch nie gemacht hat und keine Erfahrung damit hat, packt man halt einfach viel zu viel ein. Natürlich dachte ich mir, ich bin ja nicht aus der Welt, kann überall waschen, kann mal was wegschmeißen oder auch etwas Neues kaufen, aber irgendwie konnte ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden mit zum Beispiel nur fünf T-Shirts 3,5 Monate um die Welt zu reisen. Und da ich doch noch etwas Platz im Rucksack hatte, habe ich halt noch etwas mehr eingepackt. Manche Sachen habe ich dann am Ende einmal angezogen, nur weil ich sie eben dabei hatte und sie einmal um die gesamte Welt geflogen habe. 😉
Es ist schon irgendwie interessant: 15 kg für 3,5 Monate durch Länder mit unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen finde ich eigentlich gar nicht so viel. Aber am Ende wäre es auch mit wesentlich weniger gegangen. Und da sieht man mal wie wenig man doch eigentlich braucht. Mit diesem Rucksack hätte ich noch viele weitere Monate so weiter leben können. Ich hatte z.B. einen einzigen richtigen Pulli dabei und hatte nicht einen Tag das Gefühl einen weiteren zu vermissen. Man kommt also völlig problemlos mit viel, viel weniger aus als man vorher gedacht hätte…
Und nun versuche ich mich wieder an Deutschland zu gewöhnen. Nach 3,5 Monaten kam mir meine Wohnung irgendwie etwas ungewohnt vor als ich sie betreten habe. Obwohl sie noch genauso ausgeschaut hat wie vorher… Nächste Woche habe ich noch frei und fahre zum Abschluss meiner viermonatigen Auszeit noch zu Rock am Ring. Am 5. Juni gehe ich dann zum ersten Mal nach vier Monaten wieder ins Büro. Ich bin ja wirklich mal gespannt, ob ich noch in das Alltags-Leben integrierbar bin nach diesem Erlebnis und diesen spannenden, beeindruckenden Erfahrungen. 😉
War es gut diese Entscheidung zu treffen und die Reise zu machen? Ja, absolut. Es war eine der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe. Und ich bin so froh und glücklich, dass ich diese Reise angetreten habe und eine spannende Zeit erlebt habe.
Hat mich die Reise verändert? Bestimmt irgendwie. Aber eine genaue Ahnung habe ich (noch) nicht wie man das beschreiben kann. Auf jeden Fall verändert es bestimmt einige Sichtweisen.
Und auch wenn ich mich wiederhole: es hat mich wirklich total gefreut, dass ich von vielen Leuten so ein tolles Feedback zu meinem Blog bekommen habe. Viele haben mir erzählt, dass es richtig Spaß gemacht hat den Blog zu lesen und sie stellenweise das Gefühl hatten mit auf der Reise gewesen zu sein. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Vielleicht ein völlig unentdecktes Talent von mir gute und spannende Reiseberichte zu schreiben. 😂
Wie gesagt, ich freue mich derzeit noch jeden Tag, dass ich das wirklich gemacht habe. Natürlich ist es nicht ganz so einfach so etwas wirklich in die Tat umzusetzen, aber es funktioniert ja dann doch irgendwie. Und dieses Video trifft es dann doch irgendwie auf den Punkt. 😉
Und hier gibt es zum Abschluss noch mal ein kleines Video:
Das war’s dann also mit meiner Weltreise und diesem Blog. Ein zweiter Teil ist (leider) nicht geplant.
Und wie auch schon mal geschrieben, der Blog war wirklich aufwändig und teilweise echt stressig, so dass ich zeitweise gar keine Lust darauf hatte. Vor allem weil man während einer Gruppenreise eigentlich überhaupt keine Zeit dafür hat und man dann mit Mühe und gehetzt einen Beitrag in der Flughafenhalle schreibt. Auf der anderen Seite bin ich echt froh, dass ich das in dieser Qualität so regelmäßig und ausführlich bis zum Schluss durchgezogen habe. Denn bei diesen vielen Erlebnissen weiß man nach ein paar Tagen nicht mehr, was man vor ein paar Tagen gemacht hat. Und im Nachhinein ist dieser Blog bestimmt eine wirklich tolle Erinnerung für mich selber.
Und natürlich kann man Freunden / Familie / Kollegen erzählen was man unternommen hat, erlebt hat und kann Fotos zeigen. Aber Vieles lässt sich nicht in Worte fassen oder vermitteln. Man muss es einfach selber erlebt haben. Und so eine Reise lohnt sich und ist absolut unvergesslich! 🙂
Danke fürs „Teil haben lassen“. Sehr inspirierend! 🙏☀️🙏
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Lieber Wolfi,
Ich hab mich sehr gefreut mit meiner Familie ein ganz kleiner Teil deiner Reise gewesen zu sein. Deine Blog fand ich super und ich freue mich auf unser nächstes Treffen in München oder Meckenheim.
Liebe Grüße
Michi
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Einfach toll. Danke dass wir alle etwas miterleben dürften. Ich freu mich schon, Dich wieder live zu sehen.
Gruß Dietmar
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Servus
Jetzt sitze ich schon seit 5 Bönnsch an deinem Bericht und er ist nicht schlechter geworden.
Zwischendurch …. (die ersten Tage in Peru) dachte ich, jetzt hat er die Lust verloren zu bloggen.
Aber… der Trail hat dich „hinaufgezogen“ und dir anscheinend wieder Motivation gebracht.
Ich sage auch „DANKE“ für das mitnehmen und freue mich auch dass du mich und andere teilhaben hast lassen.
Schön dass du wieder da bist und ich hoffe für dich dass der Alltag dich nicht allzu schnell einholt und du nach der großen Welt die für dich „normalen“ Dinge wieder im richtigen Lot sehen kannst. Das werden wahrscheinlich die größten Herausforderungen deiner Weltreise sein!
Halt die Ohren steif … Wir sehen uns.
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Lieben Wolfgang,
ein schöner Schlussbericht eines tollen Blogs. Ich kann Dich nur beglückwünschen und abfeiern, dass Du diesen Entschluss in die Tat umgesetzt hast und das ich / wir daran via dieses Blogs haben teilnehmen können. Dafür hier auch von mir vielen lieben Dank!
Ich bin davon überzeugt, dass Du ein anderer Mensch geworden bist, in welcher Art und Weise wird sich noch zeigen.
Die Erkenntnis weniger ist mehr habe ich auch schon für mich gewonnen und versuche diese in mein Leben zu integrieren. Bisherige Erkenntnis tut Gut und vielleicht wirst Du ja ein Wiederholungstäter 😉
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Hallo Wolfi,
ich war gestern, dank Deines Blocks, auf einer wunderschönen und faszinierenden kleinen Weltreise.
Ganz lieben Dank für das „mitnehmen“ und das Du mich und viele andere Menschen hier im Block teilhaben lassen hast.
Bei all Deinen Berichten war ich unglaublich fasziniert, in welcher Qualität Du Deinen Block geführt und aufrechterhalten hast.
Ich bin einfach schwer beeindruckt und ziehe meine Hut, dass Du den Mut und die Willensstärke hattest, Dir Deinen Traum zu erfüllt. Du kannst so stolz auf Dich sein. Ich denke das bist du und zurecht!
All das erlebte, wie Du gereist bist und den Menschen, denen Du und die Dir, auf Deiner Reise begegnet sind, werden für immer als eine wundervolle Erinnerung in Deinem Herzen bleiben.
Deine Erfahrungen die Du gemacht hast, zeigen, dass der Mensch nicht viel braucht um glücklich zu sein.
Es ist nicht die Summe der Dinge die wir besitzen die uns glücklich macht.
Im Gegenteil…oft ist es einfach nur ein liebes Wort, eine nette Geste, ein schönes Gespräch, ein Blick in die Natur usw. und die Seele des Menschen ist glücklich.
Du hast Deine Reise großartig gemeistert, hast Dinge gemacht von denen Du im Traum nicht gedacht hättest sie zu tun, hast Mut und Willenskraft bewiesen und hattest die Möglichkeit eine Zeit lang einfach FREI zu sein, frei vom Alltag und sonstigen „Ketten“, die man sich als Mensch auferlegt.
Ich wünsche Dir, dass Du Dir ein Stück dieser Freiheit bewahren kannst.
Die größte Herausforderung war und ist es sicherlich noch, der Wiedereinstieg in den Alltag…Job…usw.
Dein erster Tag im Büro war bestimmt „die Hölle“
Deine kleine Weltreise wird Dich in irgendeiner Form verändert haben…in wie weit und in wie fern, wirst Du sicherlich irgendwann spüren, sehen, feststellen.
Wer weiß, vielleicht war es nicht das letzte Mal und Du machst Dich irgendwann wieder auf die Reise zu „Wolfi´s Weltreise Teil II“
P.S Unfassbar, dass Du nach all dem Junk-Food, noch so aussiehst, wie Du aussiehst 😉
Liebe Grüße, Lilly
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